Franziska-Hager-Mittelschule

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Kultusminister Piazolo eröffnet Chiemgauer Mund-ART-Weg: „Ein Vorzeigeprojekt zur Dialektpflege und zur sprachlichen Bildung in der Schule“

Am Mittwochvormittag des 19. Oktobers stand die Franziska-Hager-Mittelschule ganz im Zeichen des bayrischen Dialekts. In einem feierlichen und kurzweiligen Festakt wurden die Schautafeln des neuen Chiemgauer Mund-ART-Wegs, die von den rund 400 Schülern der Priener Schule kreiert worden waren, an die Bürgermeister und Touristik-Verantwortlichen der am Projekt teilnehmenden Gemeinden des Mittelschulverbands Prien, Bernau, Rimsting, Eggstätt, Breitbrunn, Gstadt und Aschau übergeben.

Chiemgauer Mund-ART Weg

Beim Chiemgauer Mund-ART Weg handelt es sich um sieben Themenwege, auf denen mit 61 Schautafeln mundartliche Redewendungen veranschaulicht werden. Diese wurden von Schülerinnen und Schülern der Priener Mittelschule erarbeitet und mittels Audiodateien auf originelle Weise erklärt. Die Audiodateien und weitere Informationen lassen sich über einen QR-Code über das Handy abrufen. Der Breitbrunner Grafiker Sebastian Huber hat die Texte auf den Schautafeln durch aussagekräftige und humorvolle Zeichnungen anschaulich illustriert. Die Aschauer Webdesignerin Nathalie Hintermeir unterstützte bei der Erstellung einer Homepage.

Wie die Lehrerinnen Andrea Fischer und Daniela Heß erläuterten, stamme die Idee von dem Aschauer Touristikleiter Herbert Reiter sowie dem Priener Lehrer der Praxisklasse Franz Wagner, die das Projekt angestoßen hätten. Was zunächst wie eine nette Idee und kreative Beschäftigung für die Schüler ausgesehen habe, habe sich zu einem Großprojekt entwickelt, so Fischer. Zunächst habe man die bayerischen Begriffe nur ins Hochdeutsch übersetzen wollen, dann aber die ersten Entwürfe komplett verworfen.

Flyer
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Projekt als Dank an den Mittelschulverband

Wie Rektor Marcus Hübl mit seinen Schülersprechern Linus Hamberger, Sophia Bless und Philipp Stöhr zu Beginn der Feier erklärte, wolle die Schule mit diesem kreativen Engagement „dem Mittelschulverband für seine große Unterstützung etwas zurückgeben“. Sie dankten Prof. Piazolo für sein Kommen, das sie als ein Zeichen der Wertschätzung erachteten.

Grußwort von Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo

„Dieses besondere Bildungsangebot vereint Tradition und Moderne, ist sowohl informativ als auch unterhaltsam und richtet sich an alle – Jung und Alt, an Bayern, ‚Zugroaste‘ und Urlauber. Das ist eine hervorragende Leistung der Franziska-Hager-Mittelschule für die gesamte Region! Der Chiemgauer Mund-ART-Weg ist ein Vorzeigeprojekt zur Dialektpflege und zur sprachlichen Bildung in der Schule. Herzlichen Dank der gesamten Schulfamilie für das großartige Engagement!“, betonte Kultusminister Michael Piazolo, der bei seiner Ansprache die beiden Siebtklässlerinnen Mia und Lara miteinbezog.

„Dialekt ist immer mit Heimat verbunden. Er muss gesprochen und weitergegeben werden, um unsere Traditionen zu erhalten. Deshalb ist es eine wichtige Bildungsaufgabe, unsere bayerischen Mundarten und auch die regionalen Bräuche zu pflegen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Mundart an den bayerischen Schulen zu stärken.“ so Staatsminister Piazolo.

221018 Eröffnung Mundartweg mit Minister Piazolo 41©FotoBerger

„Mit solchen Meilensteinen gedeiht die Gemeinschaft!“

Die Leiterin der Staatlichen Schulamts Rosenheim Angelika Elsner erklärte, für sie bedeute Dialekt Identität, „mir san mir, auch weil wir so reden“. Der Spaziergang über die sieben Wege solle in den Lehrplan aufgenommen werden, so ihre Anregung, damit jeder Schüler ihn einmal laufe. Die Jugendlichen hätten mit dem Projekt „Meilensteine“ gesetzt.

Mittelschulverbands-Vorsitzender und Erster Bürgermeister Andreas Friedrich bezog sich darauf, indem er sagte, es sei wichtig, dass man etwas selbst tue. Denn „wer solche Meilensteine setzt, engagiert sich auch in der Gemeinde und im Verein“. Nur so könne eine Gemeinschaft gedeihen.

„Trauen wir es uns!“

Dr. Dr. Helmut Wittmann überbrachte ein außergewöhnliches Grußwort vom Bayernbund, seine Gstanzl sorgten für eine gute Stimmung in der vollbesetzten Turnhalle. Mit diesem Projekt brächten die Schüler Einheimische und Gäste sowie Jung und Alt zusammen. Zudem unterstützten sie damit die Kooperation und den Zusammenhalt unter den sieben Gemeinden. „Mundart ist unsere Kraft, sie lebt vom Sprechen – ‚Bankerl‘ und solche Wege laden dazu ein. Trauen wir es uns und sprechen wir so, wie wir es gelernt haben“, schloss er seinen Vortrag.

221018 Eröffnung Mundartweg mit Minister Piazolo 40©FotoBerger

Schüler begeistern mit kurzweiligem Programm

Im Anschluss übergaben die jeweiligen Klassen die Schilder an die Bürgermeister der Gemeinden und unterbreiteten dazu – untermalt von Blasmusik – bayerisches Brauchtum mit „Schuhplattln und Dirndldrah“, Sketchen von Karl Valentin, bairischem Liedgut, „Gstanzl-Singen“, Spielen wie das „Nageln“ und das „Bierfuizlfanga“ sowie einem Fragespiel, bei dem „daloawed“ (erschöpft), „Schnaggla“ (Schluckauf ) oder „Pfinzda“ (Donnerstag) erraten werden mussten – unter Einbeziehung von Prof. Piazolo sowie Priens Bürgermeister Andreas Friedrich.

Ein kurzweiliger und unterhaltsamer Vormittag, für dessen Gestaltung und Organisation die Schülerinnen und Schüler und auch die ganze Schulfamilie viel Lob von den zahlreich geladenen Ehrengästen erhielten.

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221018 Eröffnung Mundartweg mitr Minister Piazolo 26©FotoBerger
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Bayrische Schmankerl zum Abschluss

Beeindruckt waren die Teilnehmer an der Eröffnungsfeier auch vom anschließenden Mittagessen, das die Fachlehrerinnen Sonja Ohle, Alina Lindenmayer und Monika Pichl zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen zubereitet hatten. Bayrische Schmankerl- zum Teil neu interpretiert- und selbstgebackenes Brot aus dem schuleigenen Backhäuschen sorgten für einen mehr als gelungenen Abschluss einer tollen Veranstaltung.

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